Sonntag, 10. Oktober 2010

Grüße vom Abstellboden

Einen schönen guten Tag. Es ist Sonntag Morgen und ich sitze zu Hause. das erste Mal.Ich finde das recht erquickend und habe es mir jetzt auf meinem Abstellboden gemütlich gemacht und mich dazu entschlossen euch mal ein bisschen über meine letzen Wochen zu erzählen. Ich weiß gar nicht wie lang ich nich mehr geschrieben habe, da die Zeit irgendwie fließt. Zu mindest in meinem Kopf.Auf dem Kalender sind es noch nicht Mal drei Wochen und das ist leicht erschreckend, da es mir vorkommt als wär ich jetzt schon zwei Monate hier.
Ich probiere alles nochmal aus meinem Kopf zu pressen denn wie ich feststellen muss ist es nicht von Vorteil zu lange mit einem neuen Blog zu warten, da man erstens immer mehr schreiben muss und zweitens immer intensiver nachdenken muss, was denn jetzt da eigentlich passiert ist. Aber los.
Kapitel 1.: Meine Begrüßungsfeier.
Ich habe so eben beschlossen, dass ich nicht nur trocken von einem Abendessen erzählesondern auch wieder ein bisschen Kulturführerei mitreinquetsche und euch ein bisschen erzähle wie das in einem japanischen restaurant so sein kann und wie ein Abendessen mit der "Firma" abläuft.
Also nach zwei Wochen war ich mit meinen Kollegen in einenm Restaurant nahe des Care Centers verabredet, an einem Montag Abend. 
Da alle (und ich auch) nicht wussten ob ich das finde und mich nicht verlaufe, hatte eine Kollegin mir das Restaurant am Mittag gezeigt und ich war sicher und froh das es nur 5 Minuten mit dem fahrrad von mir entfernt ist.
Als ich ankam sah ich schon meinen (nicht übersehbaren. da 180 groß) Kollegen auf dem Parkplatz stehen und war erst leicht verwundert ihn in seinen Alltagsklamotten zu sehen. Im Care Center tragen wir nämlich auch ziemlich lockere Klamotten, der Grund dafür ist, dass wir uns nicht zu sehr von den Bewohnern und Besuchern abheben möchten um die Pfleger-Bewohner Distanz zu nehmen. Jedoch war das was mein werter Kollege trug typisch stylisch japanisch ich bin immer wieder positiv geschockt wie modebewusst selbst die japanischen Männer sind.

Die Tatsache, dass er schon da war und auch bald zwei andere Kollegen folgten, nahm mir die Aufgabe verzewifelt rauszufinden wo wir denn jetzt nun sitzen. Als ich das Restaurant betrat hieß es, natürlich erstmal Schuhe aus. Hierfür gibt es schicke Schließfächer am Eingang, für die man, selbstverdständlich, nicht bezahlen muss. Wie zu erwarten stand schon eine Bedienung bereit der wir sagten zu wem wir gehören (mir hatte niemand gesagt wer reserviert hatte deswegen hatte ich ganz schön Glück gehabt). Dann ging es zum Raum der reserviert war. Es ist schwer zu erklären aber es gibt ein paar abgetrennte Bereiche mit Gruppentischen, aber auch große Räume mit mehreren Tischen. Ich muss zugeben, dass es immer noch ein komisches Gefühl ist durch ein Restaurant mit Socken zu laufen, auch wenn alle anderen dies auch tun.


Zum Sitzen, man sitzt zwar auf dem Boden, jedoch ist unter dem Tisch ein großer Hohlraum was einem, je nach Belieben, ermöglicht auch die europäische Sitzhaltung einzunehmen. Da ich seit Ewigkeiten schon gern auf dem Boden sitze,habe ich persönlich mich für diese Variante entschieden. Bevor ich mich setzten kann , wird mir natürlich gesagt WO ich sitze. In Japan ist das, zumindst bei Geschäftsessen nämlich alles von vorne bis hinten durchgeplant. Jeder hat einen festgelegten Sitzplatz. So saß ich, mit ein bisschen Traurigkeit, neben dem Leiter des Care Centers und der Chefin meines Wohnbereiches. Traurigkeit deswegen, da ich meine Mitarbeiter etwas besser kennenlernen wollte ich aber von der Chefetage eingekesselt war. Aber so ist das als interessante, deutsche Freiwillige nun mal.


Dann hieß es erstmal bezahlen einer meiner Mitarbeiter sackte von allen erstmal das Geld ein 40000¥ (ca. 34€) damit die Geldfrage geklärt ist. Ich wurde eingeladen.
Dann ging es auch los, die Bedienung kam und nahm alle Bestellungen entgegen. Hiermit meine ich nur Trinken, das Essen ist für alle gleich und kam auch schon bald angerolt. Zum Anfang gab es erst mal Edame, gekochte(Bohnen), das ist hier so wie Erdnuüsse oder Salzstangen, bis dann Sahimi angerollt kam, (um es plum zu sagen: roher Fisch ohne alles, Soya sauce hatte natürlich jeder)

Dann hieß es "Itadakimasu!" (kann man mit Gutem Appetit vergleichen, da es vor dem essen gesagt wird, bedeutet aber soviel wie "ich bin so frei und esse das empfangene Essen") Danach wurden ausgelassene Gespräche gestartet natürlich über Deutschland. ICh habe leider vergseen, was es war (da die Fragen sich hier immer wiederholen, jenachdem wen man trifft) aber es ging um solche Dinge wie Schnee, Auto fahren, Essen, Sport. Hier habe ich mich auch wieder in meinem Gedanken bestätigt gesehen, dass Japaner es lieben besonders zu sein und sich einen Keks feuen, wenn ein Ausländer (ja vor allem bei Essen) etwas nicht essen kann oder etwas noch nicht kennt.Peinlich wurde es, als es darum ging, welcher Japaner denn in Deutschland berühmt sei................fällt euch einer ein? Mir nicht ich habe mir dann einfach schnell Watanabe Ken aus den Fingern gesogen, den sicher keiner, und wenn nicht beim Namen, kennt. Er spielt in allen Hollywood filmen große Asiaten Rollen.

Mich wunderte, dass Japaner nicht wissen, dass Baumkuchen aus Deutschland ist(sie essen es das ganze Jahr und lieben es) oder, dass japanische Marken in Deutschland erhältlich sind. Selbstverständlich wollte ich auch Fotos von meinen Kollegen schießen und alle waren begeistert, als ich eine Casio Kamera aus meiner Tasche holte. Einfach liebenswert.



Es gab glaube vier Gänge die alle wunderbar schmeckten, die ich aber nicht fotografiert hatte, weil ich in Gespräche verwickelt war. Es wird immer für Getränke gesorgt und in Japan schenkt man, beim Trinken den Menschen um sich nach, sobald deren Glasinhalt sich dem Ende zuneigt.So wird auch dafür gesorgt, dass jeder sich sofort nachbestellen kann wenn die Flasche mal leer sein solte, hier fr gibt es oft, so auch bei uns der fall, einen Knopf mit dem man die Bedienung ruft. Diese kommt innerhalb einer minute angeeilt, und nimmt die Betsellungen entgegen.

Es gab Anfangs und am Ende noch eine kleine Anprache für mich, wer mich kennt weiß, dass ich mit sowas nicht umgehen kann und am liebsten unter dem Tisch verschwunden wäre. Dann sind wir , gegen 9 Uhr alle nach Hause, die werten Herren Kollegen zum Pachinko(jap. "Glücksspiel" Blog folgt, wenn ausprobiert)..
Es war ein netter Abend, es wurde viel gelacht und für gutes Essen und trinken gesorgt, alle waren ausgelassen und jeder wurde mir ein Stück sympatischer. Bis auf meine Kollegen, on denen ich fast ger nichts mitbekommen hatte. Aber dies hat sich mittlerweile schon geändert, denn wir spielen jetzt Schere, Stein, Papier. Aus Deutsch.
Das ist der erste Blog für heute. Bildermangel ist zu entschuldigen. Es tut mir Leid. Für Fragen bin ich jederzeit offen, Mail oder Kommentare freuen mich sehr. Ich beantworte diese wie immer gern, wenn ich Einen Tag wie heute genießen kann.
Schöne Grüße Isabelle

Ich könnte hier jedes Mal 5000 Lieder posten, aber es gibt jetzt erstmal ein Lied was mich jeden Tag begleitet, wenn wir die tägliche Gymnastik mit den Bewohnern machen. Wir tanen mit reislöffeln in der hand, schwer vorustellen, aber es ist bahnbrechend und alle sind um knuddeln. Japanischer Schlager, auch Enka genannt.
Ich habe mich für einen Live Clip entschieden weil hier die essentiellen Rufe aus dem Publikum vorhanden sind, die auch die Bewohner immer zum Besten geben. Zum Anderen, ist dieser Auftritt ab der Mitte etwas seltsam und wird von dort an mit Tänzern begleitet, was für mich sehr amüsant war.


Schöne Grüße aus dem Land, in dem es Tüten für nasse Regenschirme gibt

2 Kommentare:

  1. Ich bin echt immer wieder fasziniert, wie praktisch das alles ist, und wie schwer sich doch "die deutschen" machen, auch wenn es nur so mega kleine dinge sind. hier winkt man 100 jahre mit beiden armen und meistens jkommt nicht mal eine bedienung, und alle kaufhäüser eingänge und wohnhausflure sind durchnässt, weil alles vom regenschirm tropft ^^
    ich fands lustig mir vorzustellen wir du zu hause sitzt und sagtst "hoh, das is hier aber erquickend" xD
    das essen sieht lecker aus, ich finds voll toll, dass da einfach die bohnen in ner schale liegen so zum knabbern ^^ ich mag sowas ^^

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  2. achja, und den typ find ich immernoch komisch xD ich finde er sieht aus als wäre er lieber ne frau xD

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